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„La Belle Dame sans Merci“

Mein liebstes Ölgemälde

Ein Ausschnitt von
„La Belle Dame sans Merci“
28.12.2023

Original von Sir Frank Dicksee,
aus dem Jahre 1902

Entstehungsgeschichte

D

as Gemälde entstand in Anlehnung an die Ballade des Englischen Dichters John Keats aus dem Jahre 1819. Der Titel leitet sich von einem Gedicht aus dem 15.Jahrhundert ab, welches von Alain Chartier stammt, mit demselbigen Namen „La Belle Dame sans Merci“.
In dem Gedicht geht es um den schmalen Grat zwischen Liebe und Tot.
Es beschreibt eine wunderschöne Fee, die einen umherirrenden Ritter mit ihrem süßen Gesang und ihren Augen verführt, ihm ihre Liebe gesteht und zusammen suchen sie in einer elfischen Grotte Schlaf.
Die Fee weint in Bedauern und der Ritter spendet ihr Trost. Bald schlafen sie. Jedoch nach einem erschreckenden Traum von sterbenden Königen und Prinzen, wacht der Ritter auf einem kalten Hang auf und ist allein und dem Ende nah.
In einer der letzten Zeilen fällt der Satz
„La Belle Dame sans merci thee hath in thrall“
(„Die schöne Dame ohne Gnade hat dich in ihren Bann gezogen“)
Der Ritter erkennt, dass er ihrer Verführung verfallen ist und wie viele andere durch das Zutun der schönen Fee nun sterben wird.

La Belle Dame sans Merci” {The Beautiful Lady without Mercy}

O, was kann dir fehlen, Ritter,
allein und bleich herumlungernd?
Das Schilf ist vom See verdorrt,
und keine Vögel singen!

O, was kann dir fehlen, Ritter,
so hager und so kummervoll?
Der Kornspeicher des Eichhörnchens ist voll,
und die Ernte ist eingebracht.

Ich sehe eine Lilie auf deiner Stirn,
mit Angst feucht und Fiebertau, und auf deinen Wangen verwelkt auch schnell
eine welkende Rose . Ich traf eine Dame auf den Wiesen, wunderschön, ein Elfenkind; ihr Haar war lang, ihr Fuß war leicht, und ihre Augen waren wild. Ich machte einen Kranz für ihr Haupt, und auch Armbänder und duftendes Haar; sie sah mich an, als ob sie mich liebte, und stöhnte süß. Ich setzte sie auf mein galoppierendes Ross, und den ganzen Tag lang sah ich nichts anderes, denn sie neigte sich zur Seite und sang ein Elfenlied. Sie fand für mich süße Wurzeln voller Geschmack, wilden Honig und Manna-Tau, und sagte in seltsamen Worten: „Ich liebe dich wirklich.“ Sie nahm mich mit in ihre Elfenhöhle, und dort weinte und seufzte sie bitterlich, und dort schloss ich ihre wilden, wilden Augen mit vier Küssen. Und dort wiegte sie mich in den Schlaf, und dort träumte ich – ach! wehe! – den letzten Traum, den ich je hatte, auf der kalten Hügelseite. Ich sah auch blasse Könige und Prinzen, blasse Krieger, totenbleich waren sie alle; sie riefen: „La Belle Dame sans Merci hält dich in ihren Bann!“ Ich sah ihre ausgehungerten Lippen im Dämmerlicht, mit schrecklicher Warnung weit aufgerissen, und ich erwachte und fand mich hier, auf der kalten Hügelseite. Und deshalb verweile ich hier, allein und bleich herumlungernd, obwohl das Schilf vom See verdorrt ist und keine Vögel singen.

Original-Ballade von John Keats
Gelesen vom Ben Winshaw – Englisch

Fazit

Ich habe diese Vorlage gewählt, weil mich allein ihr Anblick tief in ihren Bann gezogen hat. Ich habe sie tagelang angestarrt und war wie hypnotisiert.
Für mich hat das Bild eine Tiefe, die etwas in mir berührt hat.
Dazu kommt die tragische Geschichte dahinter, die mit einer gewissen Form von Schönheit einhergeht.
Ich war fasziniert, wie viel allein Augen sagen können, ohne auch nur ein Wort zu sprechen. Und wie die abgebildete Körpersprache eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt.
Außerdem hat mir die Harmonie der Farben sehr zugesprochen und ich neige noch immer dazu, das Bild stundenlang anzuschauen.

Autor

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