Original von Rowland Wheelwright, aus 1907. Roland Wheelwright (1870–1955) war ein australischer Maler, der in jungen Jahren nach England zog und sich in Bushey, Hertfordshire, niederließ. Der Künstler wurde 1870 in Ipswich in Australien als Enkel von John Hawden Wheelwright, einem Hofmaler in Brüssel, geboren. Seine Eltern waren Schafzüchter, die nach der Dürre in Australien in den 1880er Jahren nach England zurückkehrten.
Das Gemälde zeigt einen Ausschnitt von Enid und Geraints Geschichte, welche aus den Arthuslegenden stammt.
Die Geschichte erzählt von der holprigen Ehe, die durch Geraints Zweifel an Enids Treue auf die Probe gestellt ist.
In ihrem Verlauf merkt man das starke Misstrauen auf Geraints Seite und spürt im Kontrast dazu Enids stete Treue.
Geraint stellt seine Frau ständig auf die Probe. Der auf dem Bild festgehaltene Moment ist einer dieser.
Zusammenfassung und Analyse der Sage:
Geraint und Enid
Laut dem Dichter sind all ihre Probleme darauf zurückzuführen, dass Geraint der menschlichen Schwäche erliegt, Wahrheit und Falschheit nicht unterscheiden zu können.
Geraint befiehlt Enid, vor ihm zu reiten und nicht zu sprechen, egal welche Provokation auftritt. Vielleicht, so deutet Tennyson (Autor und Dichter der Sage) an, tut er dies, weil er sie immer noch liebt und befürchtet, dass er in einem Anfall von Eifersucht ihr Schaden zufügen könnte. Kaum haben sie drei Schritte gemacht, ruft Geraint:
“Effeminate as I am,
Geraint, Arthussage
I will not fight my way with gilded arms,
All shall be iron; . . .”
„Weichlich wie ich bin,
werde ich nicht mit vergoldeten Waffen kämpfen,
alles soll aus Eisen sein; . . .“
Daraufhin entledigt sich Geraint seines Geldbeutels und seines Knappen. Nach einer Weile bemerkt Enid drei Ritter und hört, wie sie planen, Geraint zu überfallen. Wider der Aufforderung es nicht zu tun, reitet sie zurück und warnt Geraint. Er verurteilt sie ihres Ungehorsams, doch ist nun vorbereitet auf den Angriff und wehrt ihn erfolgreich ab. Die Rüstungen der besiegten Ritter werden auf ihre Pferde gestapelt, die Enid führen muss.
Das gleiche Szenario wiederholt sich mit drei weiteren Rittern, und erneut tadelt Geraint Enid wegen ihres Ungehorsams. Er ist in jedem Kampf siegreich. Nun verbleibt Enid mit 6 Pferden die sie führen soll. Geraint merkt, dass es ihr schwer fällt, aber tut nichts dagegen.
Am Nachmittag speisen Geraint und Enid mit einigen Landarbeitern und werden dann zu einer Herberge für die Nacht geführt. Nachdem Geraint die Unterkunft arrangiert hat, bleibt er mürrisch und gemein. Später am Abend werden sie vom örtlichen Herrscher, Earl Limours, besucht, der zufällig einmal ein Verehrer von Enid war. Limours ist ein grober Trunkenbold, macht grobe Witze auf Enids Kosten und Geraint erlaubt es ihm, sehr zu Enids Unbehagen und Verlegenheit. Bevor Limours für die Nacht geht, sagt er Enid, dass er sie immer noch liebt und plant, sie am nächsten Morgen von ihrem grausamen Ehemann zu befreien.
Bei Tagesanbruch warnt Enid Geraint vor dem Komplott. Er verdächtigt sie natürlich, den Earl ermutigt zu haben, und ist wütend. Sie verlassen sofort die Herberge, werden aber von Limours und seinen Anhängern verfolgt. In einem Kampf gelingt es Geraint, sie abzuwehren.
Bald darauf erreicht das unglückliche Paar das gesetzlose Gebiet von Earl “Doorm the Bull”. Plötzlich bricht Geraint zusammen, da er in der Schlacht mit Limours’ Männern verletzt wurde, wovon er aber nichts gesagt hatte. Seine Verletzung ist ernst, und Enid kann ihm nicht helfen. Sie sitzt weinend an seiner Seite, während er bewusstlos daliegt. Keiner kommt Ihnen zur Hilfe.
Nach einer Weile reiten Doorm und seine Soldaten vorbei, zurückkehrend von einem Raubzug. Die Neugier des Gesetzlosen wird durch die schöne Maid geweckt, und er befragt sie. Doorm behauptet, der verwundete Ritter Geraint sei tot, aber Enid weigert sich, ihm zu glauben.
“Well, if he be not dead,
Earl “Doorm the Bull”, Arthussage
Why wail ye for him thus? Ye seem a child.
And he be dead, I count you for a fool;
Your wailing will not quicken him; dead or not,
Ye mar a comely face with idiot tears. . . . “
So spricht Doorm:
„Nun, wenn er nicht tot ist,
warum weint ihr dann so um ihn? Ihr scheint ein Kind zu sein.
Und wenn er tot ist, halte ich euch für einen Narren;
euer Weinen wird ihn nicht wiederbeleben; tot oder nicht,
Ihr verunstaltet ein hübsches Gesicht mit idiotischen Tränen. . . .“
Der gesetzlose Häuptling lässt seine Soldaten Geraints bewusstlosen Körper und Enid in seine Festung bringen.
In Doorms Halle findet am Abend ein Bankett statt. Seine rauen Soldaten und deren lüsterne Frauen trinken stark und tauschen derbe Witze aus. Unterdessen sitzt Enid in einer Ecke und pflegt Geraints Körper. Sie weigert sich zu essen oder zu trinken und ist besessen von dem Gedanken, dass er noch lebt. Doorm versucht Enid zu zwingen, seine Geliebte zu werden. Das bekommt der inzwischen erwachte Geraint mit. Um Enids Treue zu testen, tut er weiter als wäre er tot und lauscht. Sie weigert sich weiterhin Doorms Annäherungen, und der Earl ohrfeigt sie wütend. Da springt Geraint auf und tötet ihn sogleich. Die Soldaten und Frauen fliehen in Panik. Endlich entschuldigt sich Geraint für seinen Missbrauch an Enid und gemeinsam fliehen sie, aus Angst, dass Doorms Soldaten Rache suchen werden.
Als sie gemeinsam auf einem Pferd davonreiten, treffen sie Edyrn, den Sohn von Nudd und ein Cousin von Enid. Er informiert sie, dass er ein Vorausspäher für eine Armee ist, die von Artus angeführt wird, um diese Provinz von Dieben und Gesetzlosen zu befreien. Er bietet an, sie zum Lager des Königs zu führen.
Zunächst hat Enid Angst vor ihrem Cousin, aber er versichert ihr, dass sie sich keine Sorgen mehr machen müsse. Durch hohen Einfluss am Hof ist er ein reformierter Mann geworden und jetzt ein Ritter der Tafelrunde.
Geraints Wunden werden vom persönlichen Chirurgen des Königs versorgt. In ihrem Zelt in dieser Nacht versöhnen sich Geraint und Enid. Unterdessen setzt Arthur seine Maßnahmen gegen die Räuber in diesem gesetzlosen Gebiet fort. Neue Offiziere und Richter werden ernannt, um die „Gerechtigkeit des Königs“ zu wahren, und die Armee zerstört alle Banditenfestungen.
Später kehrt das glückliche Paar nach Devon zurück. Geraints ritterliches und lobenswertes Verhalten als Herrscher und Ritter beendet alle Gerüchte über ihn. Mit der Zeit werden ihnen Kinder geboren, und die kleine Familie lebt ein glückliches und langes Leben zusammen. Nie wieder zweifelt Geraint an der Liebe oder Treue von Enid. Viele Jahre später stirbt Geraint einen ehrenvollen Tod im Kampf für den König gegen die nördlichen Heiden.